Mein Wegbegleiter – Agnes Jovaisa
Denn Nora hat mir mit meinen zwei Malas (und einer Kette und den schönen Palo Santo Holzern und den weißen Salbei undundundund…) schon so viel geschenkt und ich empfinde es als große Ehre, dass ich berichten darf, wer ich bin und was mir meine Malas bedeuten.
Fangen wir mit dem ersten an, wobei: Wer ich bin ist für mich gerade immer ein bisschen schwierig zu beantworten, weil ich für das, was ich in der Essenz bin, kaum Worte habe. Beginnen wir mit den Rollen, von denen ich ganz viele habe: Ich bin leidenschaftliche Yogini, Bloggerin, unterrichte Yoga im deutschsprachigen Raum und online bei yogaeasy.de. Ich habe mich außerdem der radikalen Selbstakzeptanz verschrieben, bin komplett in die non-duale Tantraphilosophie verknallt, ein ziemlicher Nerd und höre am liebsten 90ies HipHop sowie das Schnarchen meiner Hunde.
Zudem bin einerseits durch und durch spirituell, andererseits total zurückhaltend hinsichtlich Eso-Gedöns. Einhorn-Essenzen, aufgestiegene Meister und Engel? Nicht meine Welt. Umso erstaunter bin ich immer wieder, wie Edelsteine mich rufen. Ich beschäftige mich nullkommanull mit ihnen (jedenfalls bevor ich Nora getroffen habe) und ich weiß bis heute nicht, ob es die diebische Elster in mir ist oder ob mich da etwas tieferes dahintesteckt, denn manchmal bin ich wie ferngesteuert, wenn ich zu einem bestimmten Stein greife.
Also: Ich vermute es ist nicht die Elster.
Besonders umgehauen hat mich die Erfahrung mit meiner letzten Mala – eine reine Lapislazuli-Mala mit einem versilberten Anhänger. Sehr rein und sehr pur.
Ich habe den Stein entdeckt, als ich bei Nora zu unserem Podcast Interview war und es war wie ein Sog, der mich hin zum Stein führte. Ich wollte, musste, die Kügelchen berühren und in mir seufzte etwas auf und – ehrlich, ich weiß es klingt bescheuert, es war, als könnte ich mich in die Energie des Steines hineinlehnen. Mich anlehnen.
Im Gespräch verriet mir Nora, dass der Lapislazuli wie ein guter Freund ist, dich in herausfordernden Situationen begleitet und auch besonders gut bei tiefgehenden transformierenden Meditationen ist.
Bingo! Das hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Ein paar Tage zuvor habe ich erst erkannt, dass ich mir erlauben darf, geliebt zu werden und dass es okay ist, wenn ich mir wünsche, dass meine Bedürfnisse gemacht werden, ohne davon auszugehen, dass mein gegenüber eine Verpflichtung dazu hat, sie erfüllen zu müssen.
Aber nicht nur ich selbst schaue immer wieder meinen Dämonen ins Auge, mir stand ein transformierender, sehr tiefgehender Workshop mit uralten Meditationen bevor, auf den ich mich wahnsinnig freute und auch hier hatte ich das Gefühl: Dieser Stein muss mit. Meine Lapislazuli Mala ist hier meine Begleiterin. Sei es beim Singen der non-dualen Invokation meiner tantrischen Linie, in der Meditation, beim unterrichten – diese Mala ist so kraftvoll, dass sie keine Kette ist, die man einfach so umlegt. Sondern bewusst. Mit Bedeutung, weil etwas tiefgehendes ansteht.
Immer wenn ich die tiefblauen Steine mit dem goldenen Sprenkel umlege, ist es wieder da: das Aufseufzen im Herzen, eine Qualität die man am besten mit dem englischen surrender übersetzen kann – ein hineingeben, ohne Aufgeben.
© Sebastian Schmidt